Picantes Segelabenteuer

Mittwoch, 15.3.

Mit einem Katamaran namens Picante werde ich die Küste entlang segeln, Ziel ist eine kleine, nur mit dem Schiff erreichbare Bucht: Cotton Bay. Markus, den Eigner, treffe ich mit anderen Teilnehmern in Crown’s Point.  Der Hinweg ist nicht für alle ein Vergnügen. Die Wellen bauen sich vor dem Kat auf, wir schaukeln in alle Richtungen. Innerhalb kürzester Zeit ist allen schlecht. Ich halte mich ganz gut, beobachte den höchst interessanten Horizont und unterhalte mich mit Sophie, einer netten Frau aus Köln mit marokkanischen Wurzeln. Irgendwann muss ich die Toilette im Bauch des Bootes aufsuchen.  Dort habe ich keinen Orientierungspunkt und sofort rebelliert mein Magen massiv. Als ich zurückkomme, hängt Sophie über dem Eimer, nicht mehr abgelenkt kommt ihr alles hoch. Ich vermeide, sie anzusehen und starre auf den Horizont. Ich wechsle den Standort und stelle mich neben das Steuer, in der Hoffnung, dass es da weniger schaukelt. Schlecht ist mir trotzdem, aber ich kann mich noch zusammenreißen. Mein einziger Wunsch ist in dem Moment, dass wir bald  ankommen. Ich glaub, eine Atlantiküberquerung gehört nicht zu meinen Träumen…

Nachdem das geschafft ist, sehe ich zu, ins Wasser zu Picantes Segelabenteuer weiterlesen

Tierleben

Montag, 13.3.

Strom- und Internetausfall den ganzen Tag. Nichts geht mehr.  Zum Glück sind die Eier, die ich auf dem Herd habe, gerade noch fertig geworden. Ich habe immer noch 20 Hühner in der Kühltruhe! Sie tauen wieder!! Mal sehen, wie lange es diesmal dauert und ob die Tiere durchhalten!!!

Es regnet. Den ganzen Tag.

Dienstag, 14.3.

Der Strom ist wieder da. Die Hühner hatten Glück.

Ich gehe reiten. „Being with horses“  ist ein Projekt eines österreichisch/tobegonischen Paars.  Veronika und ihr Mann Lennon nehmen alte, kranke oder nicht mehr gebrauchte Pferde auf und kümmern sich darum, dass die sich erholen und auf sehr sanfte Weise erzogen werden. Dabei geht es hauptsächlich um artgerechte, freundliche Tierhaltung, deren Ziel es ist, dass die Pferde freiwillig die Arbeit tun, die von ihnen erwartet wird. Gleichzeitig sollen sie eine Heimat in der Herde finden. Wenn die Tiere an die Art des Umgangs gewöhnt sind,  setzen die beiden sie zur Arbeit mit behinderten Kindern ein. aDie Reitausflüge  mit Touristen finanzieren diese caritative Arbeit.

Swimming with horses. Hier sucht sich jedes Pferd seinen Reiter aus, nicht umgekehrt. Die Gruppe reitet durch einen kleinen Wald, dann lenkt jeder sein Pferd ins Wasser und die Pferde laufen und schwimmen die Küste entlang. Ein Erlebnis der besonderen Art, wenn auch nicht ganz angstfrei. Das Abenteuer beginnt, wo die Komfortzone endet. Mein Pferd beißt immer nach einem anderen, das aber unbedingt neben uns gehen will. Ich habe etwas Bedenken, dass es mich trifft. Im Wasser will es die ganze Zeit wieder raus, es ist eher schwierig, es in der Gruppe zu halten. Aber letztendlich klappt alles  und es fühlt sich natürlich toll an, von einem Pferd in zügigem Tempo durch hüfthohes Wasser getragen zu werden.

Nachmittags laufe ich an der Hauptstraße zum Strand, ich möchte mich lieber nicht mehr durchs Wasser kämpfen, vor allem, weil die Flut wieder hoch anbrandet. Gegen Abend laufe ich den Pelikanen nach und  beobachte ihren Flug im Sonnenuntergang. Ich mag Pelikane. Sie haben eine interessante Art zu jagen: Sie fliegen hoch und beobachten, ob Fische unter ihnen im Wasser schwimmen. Sehen sie einen Schwarm, stürzen sie sich kopfüber ins Wasser, schnappen den Fisch und fressen ihn. Möven begleiten sie ständig und hoffen, die Reste der Mahlzeit abzubekommen.

Der Rückweg am schimmernden Ozean entlang, in die flammende Röte hinein,  ist ein schöner Spaziergang.

Angekommen an „meinem“ Ende des Strandes finde ich endlich die kurze Straße zu Jema’s, die mir bisher verborgen geblieben ist. Ich muss also weder durchs Wasser noch über die Hauptstraße, um zum Ziel meiner Wünsche zu kommen, es gibt einen kleinen Feldweg durch die Vegetation, der mich unkompliziert hinbringt. Learning by searching.

Turtle and Circle

Samstag, 11.3.

Ein guter Tag, um Turtle Beach auszuprobieren. Der Strand ist nah, allerdings zu Fuß nur bei Ebbe erreichbar.  Selbstredend komme ich am Verbindungsweg an, als gerade die Flut hereinbricht. Leider bin ich nicht Jesus, ich muss meinen Weg durch hüfthohes Wasser bahnen, bepackt mit Badesachen, Foto, Schuhen.

Am Strand treffe ich die anderen Mädels, die mir mit Verschwörermiene erklären, dass sie „schwarz liegen“. Das heißt, sie haben Liegen des Strandhotels gekapert, ohne dort zu wohnen und ohne zu bezahlen. Ich schnappe mir auch eine, kein Mensch interessiert sich dafür.

Nach einiger Zeit nähert sich ein Mann, wir denken, jetzt schmeißen sie uns raus. Aber nein: Der will mir nur eine Kokosnuss verkaufen. Ich kaufe zwei: Eine zum Essen, eine zum Trinken. Dafür will er dann 40 TT$, also etwa 7 Euro. Ich lache, gebe ihm 20 und alles ist gut. Er verspricht mir, mit mir zu tanzen, wenn wir uns in der Disko treffen.

Als wir genug vom Beachlife haben wollen die anderen ins Hotel, ich gehe zum Sundowner ins Waves. Die two for one Margaritas teilt Keith mit mir.

Um halb neun gehe ich heim. Dort empfängt mich eine Disko. Der liebe Nachbar dreht jedes Wochenende morgens um sieben die Lautsprecher auf volle Kraft, dreht die Boxen auf der Terrasse in unsere Richtung und hört erst spät in der Turtle and Circle weiterlesen