Auf zu neuen Abenteuern

Es wäre ja kein gescheiter Blog, wenn er nicht irgendwann weiterginge. Wir haben Urlaubszeit, also machen wir Urlaub. Und da Urlaub bei mir  ja nicht so unbedingt heißt „ich mache mal Großputz und ansonsten lege ich mich in ein überfülltes Freibad und abends hau‘ ich mir ein paar Maß rein“, könnt ihr euch auf lustige, abenteuerliche, besinnliche oder relaxte Beiträge freuen. Von wo? Lasst euch überraschen. Soviel sei gesagt: Das Ziel liegt diesmal in der anderen Richtung, es ist warm und exotisch und besonders und wahrscheinlich das letzte Mal, dass man es so erleben kann.

Loslassen

Tag 6

„Achte auf deine Gedanken, denn sie werden zu Worten. Achte auf deine Worte, denn sie werden zu Handlungen. Achte auf deine Handlungen, denn sie werden zu Gewohnheiten. Achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden dein Charakter. Achte auf deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal.“ Keine Ahnung, wer das gesagt hat, aber es ist ziemlich gut.

Gewohnheiten willentlich zu verändern, braucht Zeit. Zeit, damit sich der ganze Organismus an die Veränderung gewöhnt. Zeit, um seine Zellen umzuprogrammieren, die körperlichen und die geistigen. Zeit, um das träge, sich wehrende Ego davon zu überzeugen, dass die Veränderung notwendig ist. Am Ende steht neue Energie, die aus der Veränderung resultiert.

Nachmittag in Valdemossa: Bezaubernder Klostergarten und  Shoppingparadies. Nach einer Fahrt über die Insel kommen wir an und stürmen die Läden. Die Mode hier ist ähnlich den italienischen Märkten, aber teurer. Spaß macht es auf jeden Fall, durch die Boutiquen zu stöbern und nette Sachen zu finden.  Für Olga haben wir heimlich ein Päckchen zusammengestellt, nachdem wir sie eine Weile in ihrem Lieblingsladen beobachtet haben. Ein dekoratives Schild, ein Schal und eine kleine Schale aus einer Kokosnuss sollen unsere Freundschaft und Dankbarkeit für ihre liebevolle Organisation ausdrücken.

Tag 7

Die Morgenmeditation am spektakulären Aussichtspunkt nutzen wir, um unsere Gedanken, die frohen und die traurigen, fliegen zu lassen. Wir packen sie in  Luftballons und lassen sie los, die roten Ballons und die hineingepusteten Sorgen, Probleme, Enttäuschungen und Sehnsüchte. Manche fliegen hoch, andere stürzen sofort ab und verfangen sich im Gestrüpp. In einer zweiten Runde füllen wir gelbe Smiley-Luftballons mit  freundlichen Grüßen, fröhlichen Gedanken und guten Wünschen an die, die uns lieb sind, in der Hoffnung, dass die Wünsche besser fliegen als die Ballons und ihr Ziel erreichen.

Olga freut sich überschwänglich über unsere Geschenke.

Nachmittags in Pollenca sorgen wir  für Abkühlung im Innen mit fetten Eisbechern.  Vor lauter Einkaufen und Besichtigen und Spazieren brauchen wir dringend eine Belohnung, wir sind völlig erschöpft.

Tag 8

Tatsächlich kriege ich heute die Kurve und stehe früh genug auf, um den Morgen zu fotografieren. Der Nebel hängt über der Ebene, die Sonne schält sich langsam aus den Wolken. Die Stimmung ist mystisch.

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Am Sonntag fliegen wir heim, entspannt, gelüftet, wohl genährt mit positiver Energie und liebevoller Zuwendung. Der Alltag kann kommen.

Schweigen vs. Sangria

Tag 5

Nach der Morgenmeditation, immer noch schweigend, rief  der gegenüber liegende Berg. Der Aufstieg wurde belohnt mit einer grandiosen Aussicht über Lluc de Mar und Palma bis ans Meer. Keine Menschen weit und breit, Zeit für Stille und zum Nachdenken, es hat seine Vorteile, in der Vorsaison zu reisen. Allerdings glaube ich nicht, dass hier überhaupt irgendwann viele Leute unterwegs sind, zu unwegsam ist der Pfad.

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Von der Hochebene aus hat man einen wunderbaren Blick auf unsere Einsiedelei.

Die Gedanken kommen und gehen.  Gefühle sortieren sich weiter. Vieles ordnet sich neu und führt zu überraschenden Erkenntnissen. Auch manche Erlebnisse in Australien bekommen einen Sinn, stellen sich in einen Zusammenhang mit den Ereignissen im letzten Jahr. Mehr Klarheit.

Wir schweigen noch bis zum Mittagessen. Größere Schwierigkeiten damit hatte keine, einige sind froh, wieder reden zu dürfen, andere – so auch ich –  hätten gern noch ein, zwei Tage so verbracht. Alles in allem eine eindrückliche Erfahrung für alle.

Nach dem Essen versorgt uns ein Strandspaziergang  mit frischer Brise. Das Wasser ist eisig, die Luft kühl. Zum Laufen am Ufer ideal, allerdings hat keine das Gefühl, sich ausziehen zu wollen.

 

Ausgelüftet beschließen wir den Schweigetag mit einer Sangria in der Beach-Bar. Danach geht’s nochmal nach Palma zum Schuhgeschäft. Die Welt hat uns wieder.