Anaga Gebirge

20.3.21

Heute bin ich mit Julia verabredet, um im äußersten Zipfel der Insel das Anaga-Gebirge zu erkunden.

Wir kommen in einer surreal schönen Bergwelt an. Einer der letzten Urwälder Europas verdeckt die Wanderwege, auf denen wir zunächst bergab, dann wieder bergauf laufen, die Bäume neigen sich nach dem Wind und haben aufgrund des ständigen Drucks skurrile Formen angenommen.

Julia hatte sich mit zwei Freundinnen verabredet, die auch hier sind, wir laufen mit Abstand und weitgehend maskiert zusammen. Seit dieser Woche dürfen nur noch 4 Personen zusammen in der Öffentlichkeit gehen, die Masken müssen überall getragen werden und wir sind hier nicht allein. Der Weg scheint einer der beliebtesten zu sein.

Der Rückweg bergauf ist steil und anstrengend, wir treffen deutlich weniger Leute. Steile Wege, vorbei an blühenden Zitronen- und Orangenbäumen in einer gelben Wiese, bringen uns zum Ausgangspunkt zurück.

Dort angekommen, entscheiden wir, uns noch La Laguna anzuschauen, ein nettes Städtchen am Fuß der Berge, in dem ein eisiger Wind durch die Straßen fegt. Das Café, in dem wir einkehren, liegt im Windschatten, serviert uns wunderbare Fruchtsäfte und vegetarische Hamburger, sehr willkommen nach der Wanderung.

Dann fahren wir Julias Freundin noch nach Bajamar, wo sie wohnt. Dort schäumt das Meer über die Kaimauer und der Café con Leche in der Tasse. Wir wärmen uns in der Sonne auf und fahren zufrieden nach Hause.

Küstentour

17.3.21

Zu meiner Freude ist der Himmel wolkenlos, als ich früh aufwache. Ich suche mir eine Tour entlang der Küste, um das Meer in seiner tiefen Bläue zu genießen.

Dazu fahre ich zunächst zum Hotel Maritim, wo die Tour startet. Wieder so ein Beispiel der totalen Verschandelung dieser Insel. Zwei Wolkenkratzer direkt an der Steilküste, der Blick von innen ist sicher toll, aber die Ansicht von außen eine Katastrophe.

Die Tour führt zunächst ein kleines Stück an der Küste entlang, dann durch eine Siedlung am oberen Rand auf einen wunderschönen Wanderweg bis zur Casa Hamilton, der ersten Wasserstation auf diesem Teil der Insel. Das Haus ist verfallen, aber malerisch. Der ehemalige Eigentümer hat von da aus die nahen Quellen gesammelt und die Wasserverteilung in der Gegend eingerichtet.

Der Weg führt weiter über einen Palmenwald zum Mirador San Pedro, einem Aussichtspunkt mit – tadaa!- einem Café-Restaurant.  Ich lasse mich nieder, genieße Cafè con leche und freue mich an dem Blick über die Nordküste der Insel.

Dann breche ich wieder auf und folge der Tour, die aber etwas seltsam wird. Anstatt über weitere landschaftliche Schönheiten führt sie nun entlang einer gut befahrenen Straße ohne Gehsteig. Ich denke, wird schon wieder werden, bis ich an der Autobahn Norte stehe und Komoot mich allen Ernstes an dieser entlang leiten möchte. Das halte ich dann doch für etwas zu abenteuerlich. Ich überquere die Straße unterirdisch durch einen passenderweise vorhandenen Tunnel und hoffe, nun wieder auf einen schöneren Weg zu kommen.

Als die Tour dann aber nur durch Ausläufer der Stadt führt, breche ich ab und gehe zu dem Küstenweg zurück. Über einen verbotenen Weg, dessen Absperrung aber von früheren Wanderern zur Seite gedrückt ist, gelange ich zum Auto zurück.

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Abends besucht mich Julia und wir gehen erst einen Zaperoco (Kaffe mit Süß und Alkohol) trinken und dann in Titos sehr netter Bodeguita essen.