Waves, Seahorse und Rex

Freitag, 24.3.

Scheißwetter. Ich wache auf vom prasselnden Regen. Den ganzen Tag hänge ich daheim rum, bis mir die Idee kommt, ich könnte ja mit Rex, Jema’s Hund, am Strand spazieren gehen. Wir laufen also den Turtle Beach rauf und runter, einmal, zweimal.

Abends lade ich Jema zum Essen ein, in’s Seahorse, was anderes kommt nicht in Frage. Dort fällt mir auf, dass alle Bedienungen Asiaten sind. Der Besitzer war ursprünglich ein Deutscher, jetzt hat er an einen Engländer verkauft. Jema meint, deshalb läuft der Laden. Wir essen sehr gut und freuen uns über die guten Drinks. Gelungener Abschiedsabend.

Samstag, 25.3.

Heute gehe ich ein letztes Mal zum Turtle Beach, Rex folgt mir auf Schritt und Tritt. Ich lege mich auf eine Liege, Rex darunter. Ich gehe ins Wasser, Rex wartet am Rand. Ich unterhalte mich mit einer Trinidad Inderin über Indien und Kühe am Strand, Rex sitzt neben mir. Den würde ich ja am liebsten mitnehmen.

Später wechsele ich den Strand für einen Abschiedsdrink und ein Sandwich im Waves. Rex geht mit.

Keith bringt mich zum Flughafen. Um 21.10 Uhr steige ich in die Condor und lasse die Karibik hinter mir zurück, tiefenentspannt. Der Alltag kann kommen.

 

Tierleben

Montag, 13.3.

Strom- und Internetausfall den ganzen Tag. Nichts geht mehr.  Zum Glück sind die Eier, die ich auf dem Herd habe, gerade noch fertig geworden. Ich habe immer noch 20 Hühner in der Kühltruhe! Sie tauen wieder!! Mal sehen, wie lange es diesmal dauert und ob die Tiere durchhalten!!!

Es regnet. Den ganzen Tag.

Dienstag, 14.3.

Der Strom ist wieder da. Die Hühner hatten Glück.

Ich gehe reiten. „Being with horses“  ist ein Projekt eines österreichisch/tobegonischen Paars.  Veronika und ihr Mann Lennon nehmen alte, kranke oder nicht mehr gebrauchte Pferde auf und kümmern sich darum, dass die sich erholen und auf sehr sanfte Weise erzogen werden. Dabei geht es hauptsächlich um artgerechte, freundliche Tierhaltung, deren Ziel es ist, dass die Pferde freiwillig die Arbeit tun, die von ihnen erwartet wird. Gleichzeitig sollen sie eine Heimat in der Herde finden. Wenn die Tiere an die Art des Umgangs gewöhnt sind,  setzen die beiden sie zur Arbeit mit behinderten Kindern ein. aDie Reitausflüge  mit Touristen finanzieren diese caritative Arbeit.

Swimming with horses. Hier sucht sich jedes Pferd seinen Reiter aus, nicht umgekehrt. Die Gruppe reitet durch einen kleinen Wald, dann lenkt jeder sein Pferd ins Wasser und die Pferde laufen und schwimmen die Küste entlang. Ein Erlebnis der besonderen Art, wenn auch nicht ganz angstfrei. Das Abenteuer beginnt, wo die Komfortzone endet. Mein Pferd beißt immer nach einem anderen, das aber unbedingt neben uns gehen will. Ich habe etwas Bedenken, dass es mich trifft. Im Wasser will es die ganze Zeit wieder raus, es ist eher schwierig, es in der Gruppe zu halten. Aber letztendlich klappt alles  und es fühlt sich natürlich toll an, von einem Pferd in zügigem Tempo durch hüfthohes Wasser getragen zu werden.

Nachmittags laufe ich an der Hauptstraße zum Strand, ich möchte mich lieber nicht mehr durchs Wasser kämpfen, vor allem, weil die Flut wieder hoch anbrandet. Gegen Abend laufe ich den Pelikanen nach und  beobachte ihren Flug im Sonnenuntergang. Ich mag Pelikane. Sie haben eine interessante Art zu jagen: Sie fliegen hoch und beobachten, ob Fische unter ihnen im Wasser schwimmen. Sehen sie einen Schwarm, stürzen sie sich kopfüber ins Wasser, schnappen den Fisch und fressen ihn. Möven begleiten sie ständig und hoffen, die Reste der Mahlzeit abzubekommen.

Der Rückweg am schimmernden Ozean entlang, in die flammende Röte hinein,  ist ein schöner Spaziergang.

Angekommen an „meinem“ Ende des Strandes finde ich endlich die kurze Straße zu Jema’s, die mir bisher verborgen geblieben ist. Ich muss also weder durchs Wasser noch über die Hauptstraße, um zum Ziel meiner Wünsche zu kommen, es gibt einen kleinen Feldweg durch die Vegetation, der mich unkompliziert hinbringt. Learning by searching.