Heute steht Kultur auf dem Programm. Nach einem gemütlichen Frühstück ziehen wir los. Wir wollen in die Modigliani-Ausstellung in der Nationalgalerie am Burgberg.
Scharen von Touristen erwarten uns dort, von denen jedoch die meisten in die ständige Ausstellung wollen. Die Bilder sind in einen historischen Zusammenhang mit anderen zeitgenössischen Malern gestellt, schön, allerdings hatte ich mir etwas mehr erwartet. Mehr Bilder vor allem.
Nach dem Kulturgenuss bringt uns Laca in der historischen Altstadt des Burgviertels in ein kleines Restaurant zum Lunch.
Von dort laufen wir zum Auto zurück und bemerken ein Schild, das auf das Labyrinth unter der Burg hinweist. Ich als Tourist schlage den Einheimischen vor, das doch anzuschauen. Wir steigen in einen Keller hinab und laufen durch lange Gänge, die teilweise mit Wachsfiguren zur Illustration bestückt sind. Um einen Eindruck von der damals dort (z.B. an Graf Vlad Dracula) vollzogenen Kerkerhaft zu bekommen, kann man einen unbeleuchteten Seitengang betreten, in dem die einzige Orientierungsmöglichkeit ein eher lückenhafter Handlauf an der Mauer ist. Nach wenigen Metern schalten alle (alle!) dort befindlichen Touristen ihre Handy- Taschenlampen ein. Ohne die keiner wieder hinausgefunden hätte, schätze ich. Nichts für Leute, die klaustrophobische Anwandlungen haben. Am Ende irren wir alle durch die Gänge und suchen den Ausgang; nachdem wir ihn endlich gefunden haben, kommt uns die Luft draußen frisch und warm und sommerlich vor.
Gegen Abend fahren Cica und ich mit zwei ihrer Freundinnen nach Székesfehérvár zu einem Sommerfestival. Es geht um einen ungarischen König, „Vak Béla“, der blinde Béla, der im 12.Jh. gelebt hat. Er wurde als Kind geblendet, um nicht König werden zu können, schaffte es irgendwie dann aber doch. Meine Sprachkenntnisse lassen mich ein wenig im Stich, bei all den Mördern und Meuchlern und Schlägern und Blendern auf der Bühne kommt man ganz durcheinander, wer hier wen gerade weshalb umbringt. Auf den Ruinen der ehemaligen Krönungskirche wird das Leben des Königs sehr farbenprächtig und mit viel Musik vorgeführt.
Einige Gin Tonics später treten wir die Heimfahrt an.
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