30.9./1.10.2024
Gestern sind wir nach Huacachina, nach den Schnäpsen. Dort haben wir beschlossen, nicht die riesigen Dünen hinaufzukraxeln, sondern uns einen Buggy zu mieten, der uns hinbringt. Das sah so aus, dass wir beim Verleiher in eine Gruppe reingesetzt wurden, die aus verschiedenen Nationen bestand, die wenig gemeinsame Sprachen hatten. Am Ende war es eine Riesengaudi. Wir sind die Dünen hinauf und hinunter geheizt, mit viel Geschrei und Gekicher und einem strikten Zeitplan. Der musste unbedingt eingehalten werden, sonst hätte der Guide uns nicht genau zum Sonnenuntergang auf einer Düne absetzen können, was natürlich spektakulär war.
Danach gab‘s noch Sandboarden, eine ebenfalls nicht mehr ganz junge Dame aus (beliebiges spanischsprachiges Land einsetzen) und ich hatten den größten Fez miteinander.
Heute waren wir endlich in Nazca, ein Kindheitstraum ging in Erfüllung. Seit ich mit ungefähr 12 Jahren Erich von Däniken gelesen hatte, wollte ich da hin. Die Linien sind beeindruckend. Man sieht sie nur aus dem Flugzeug, weshalb natürlich halbstündlich Flieger gehen. Der Flug über die Wüste ist ein Erlebnis, auch wenn es sehr gewackelt hat und mir ein bisschen schlecht war.
Die nächste Station war Chauchilla. Dort wurde ein riesiges Gräberfeld gefunden, das leider teilweise geplündert war. In den intakten Gräbern haben die Archäologen hockende Mumien gefunden, allesamt nach Osten ausgerichtet, um im neuen Leben die Sonne zu begrüßen. Die Körper wurden mit mehreren Lagen Baumwolle umwickelt und sind wohl mehrere hundert Jahre alt. Was ich ein bisschen schwierig finde, ist, dass die Mumien einfach so in ihren Gräbern hocken, ohne jeden Schutz vor Wind und Wetter und Touristen. So werden sie nicht mehr lang da sitzen, fürchte ich, der Verfall dürfte schnell fortschreiten.
Wir übernachten in Nasca (der Stadt), von wo aus wir morgen weiter nach Arequipa fahren, eine Strecke von 600 km.
2.10. Arequipa
Der Tag gehört der Panamericana. Wir steigen um 6.00 Uhr in den Bus und fahren. Und fahren. Und fahren. Nach etwa drei Stunden machen wir einen kleinen Spaziergang am Strand, um uns die Beine zu vertreten. Nach weiteren zwei Stunden halten wir an einer kleinen Markthalle und kaufen frischen Ananassaft. Dann geht es weiter durch spektakuläre Landschaften. Die Wüste fällt in den Pazifik. Hohe Berge versanden zunehmend, die Anden erheben sich mächtig im Hintergrund.
Mittagessen gibt es in einer Lastwagenfahrer Haltestation. Wir bestellen, natürlich, so direkt neben dem Meer, Ceviche und Fisch. Das Ceviche, geschnetzelter roher Fisch mit Limettensaft, Koriander und Olivenöl, ist das Beste, das ich je gegessen habe. Frischer geht’s nicht. Der gebratene Fisch ist auch fein und frisch, die Beilagen lasse ich weg.
Nach Sonnenuntergang kommen wir in Arequipa an, unser Hotel ist zum Glück in einer Seitenstraße. Der tosende Stoßverkehr am Abend hält uns auf, die Millionenstadt fährt gerade von der Arbeit nach Hause. Da Verkehrsregeln hier lediglich unverbindliche Empfehlungen zu sein scheinen, geht es entsprechend zu. Nach unserer Ankunft schlendern wir noch zum Ausgehviertel, genehmigen uns Pisco Sour und Nachos mit Guacamole und fallen erledigt ins Bett.
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liebe Brigitte, vielen Dank für den sehr schönen Bericht.
Ich hatte Besuch von einem Freund aus Südfrankreich. Wir hatten uns vor 40ig Jahren das letzte mal gesehen und uns sehr viel zu erzählen.
Aus diesem Grund schreibe ich meinen Kommentar erst jetzt.
Lieben Gruss
Annette Küppersbusch
liebe Annette, vielen Dank für deine treuen Kommentare, über die ich mich immer freue. Leider komme ich bei dieser Reise sehr wenig zum Schreiben, da sie extrem anstrengend und sehr eng getaktet ist.
So ein Wiedersehen mit alten Freunden ist immer was Schönes, vor allem, wenn man sich trotz der vergangenen Zeit noch was zu sagen hat. Da ist ja der Kontakt ganz anders als mit neuen Leuten. Liebe Grüße Brigitte