Hoher Norden – Tiefer Süden

18.11.

Nach all den Wanderungen steht ein relaxter Strandtag im Südwesten an, bei Calheta soll es einen aufgeschütteten Sandstrand geben. Dort wollen wir uns niederlassen, Sonne und Wasser genießen und den Tag ruhig angehen.

Schon vor Ribeira Brava landen wir im falschen Tunnel und finden uns in den Bergen wieder. Als wir endlich merken, dass irgendwas mit der Richtung nicht stimmt (ja, ja, wir sind halt Frauen. Ja, unser Orientierungssinn könnte akkurater sein. Nein, wir leiden nicht darunter.), sind wir schon kurz vor Sao Vicente ganz im Norden. Aber die Landschaft ist spektakulär, hohe Berge, teils in Wolken, kein Regen.

 

San Vicente ist ein kleines Dörfchen an der Küste, wir beschließen, von dort über Porto Moniz an der nordöstlichen Ecke der Insel die Hoher Norden – Tiefer Süden weiterlesen

Autotausch und Tiefkühlkost

13.11.2016

Wir sind sehr früh wach und wollen gern den Sonnenaufgang anschauen, der leider wie meistens im Osten stattfindet. Unser Fenster schaut nach Westen.  Die verschlungenen Wege des Hotelgartens finden wir alle, der Weg zum Wasser führt allerdings über die Straße. Bis wir das herauskriegen, ist die Sonne schon da, allerdings noch gut hinter Wolken versteckt. Auf der Hafenmauer können wir dann die Farbenspiele des zunehmenden Lichts gut verfolgen, bis die Sonne Funchal endgültig erleuchtet. Nach einem Spaziergang an der Hafenmole und auf der Promenade frühstücken wir im hübschen Hotelgarten und überlegen, wie wir den Tag verbringen wollen.

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Der Plan war gut: Wir fahren über San Antonio da Serra nach Portela, wo ein Sonntagsmarkt stattfinden soll. Der Highway bringt uns bis Autotausch und Tiefkühlkost weiterlesen

Madeira

12.11.2016

Endlich Urlaub, vielleicht im Rentnerparadies, aber jedenfalls in der Wärme. Christian, Karolins Mann,  fährt uns freundlicherweise zum Flughafen, wo wir den Air Berlin Flieger besteigen, der uns nach Madeira bringt. Service-Paradies geht anders. Selbst ich habe Mühe, meine Beine unterzubringen, obwohl ich höchstens mittelgroß bin. So eng bin ich selten gesessen. Jeder Schluck Wasser kostet. Wir haben uns ja langsam daran gewöhnt, dass wir für Gepäck extra zahlen, dass wir auf Kurzstrecken nur Pappsandwiches oder mikrowellengewärmte Laugenstangen oder Nüsschen kriegen, wenn überhaupt. Aber das hier schlägt alles. Es gibt – nichts. Kein Wasser, kein Tomatensaft (nicht, dass ich den jemals gewollt hätte), keine Cola, kein Bier, kein Kaffee, kein Tee und zu essen sowieso nichts. Dafür fahren sie gefühlt alle 10 Minuten durch und wollen irgendwas verkaufen. Schlimmer als auf dem thailändischen Bazar. Vier Stunden lang. Beim Aussteigen darf man sich dafür ein rotes Schokoherz aus einem Korb mitnehmen, sogar, wenn man nichts gekauft hat. Ich glaub, da zahle ich lieber ein paar Euro mehr und lass mich ein bisschen bedienen.

Angekommen in Funchal werden wir nach einiger Wartezeit von einem Mitarbeiter des  Autoverleihs abgeholt, der uns zum örtlichen Büro bringt. Dort besteigen wir unseren Mietwagen, einen uralten Fiat Punto mit sage und schreibe 132000 km, der wenig vertrauenserweckend aussieht. Der Mitarbeiter kritzelt auf dem Vertrag den Umriss des ganzen Autos an, um die Kratzer zu kennzeichnen. Eine Stelle ohne Kratzer gibt es nicht. Aber nun gut, wenn man einen billigen Wagen mietet, braucht  man sich nicht wundern, wenn er nicht neu ist. Hauptsache, die Bremsen funktionieren.

Das Hotel finden wir dank Karolins Navi sofort, wir verfahren nur ein paar Mal. Es ist ein hübsches Hotel, Quinta da Penha de Franca, in der Nähe des Meeres, wir haben sogar schrägen Blick darauf, allerdings kann man von dem Gelände nicht zum Wasser laufen, man muss um das Haus herumgehen und über eine kleine Seitenstraße zum Hafen. Keine Spur von Strand, im November ohnehin nicht wichtig.

Nach dem Einchecken fahren wir nach Camara de Lobos. Dort wohnt Karolins Sohn Noah, der hier ein Praktikum macht. Nachdem wir ihn im Straßengewirr gefunden haben, müssen wir noch ein bisschen herumkurven, um einen Parkplatz zu suchen. Auf und ab, auf und ab, wie in der Achterbahn. Die Straßen sind sehr eng, Gegenverkehr eine Herausforderung. Noah zeigt uns sein Zimmer und die Aussicht auf Cabo Girao, dann gehen wir nett zu dritt essen. Es gibt leckeren Fisch und als Vorspeise mit Schmelzkäse gefüllte Brötchen.

Am Rückweg stellen wir fest, dass zwei Leuchten am Armaturenbrett anzeigen, dass irgendwas nicht in Ordnung ist. Wir deutschen Autofahrer kennen natürlich die Zeichen eines italienischen Autos nicht, vermuten, dass es was mit den Türen zu tun hat und fotografieren vorsichtshalber mal die Zeichen. An der Rezeption fragen wir nach, der Mensch googelt irgendwas und murmelt in unsere Richtung, das habe was mit der Außentemperatur zu tun und sei keinesfalls gefährlich. Wir gehen wenig beruhigt ins Bett,  nachdem wir in der nächstgelegenen Bar noch einen Schlummertrunk genossen haben.