7.10.24
Wir stehen früh -was auch sonst- auf und machen uns auf den Weg ins heilige Tal der Inkas. Anbauterrassen ziehen sich an den hohen Bergen entlang, die Landschaft fasziniert uns immer wieder durch ihre Unterschiedlichkeit. Unser erstes Ziel sind die Salzterrassen von Maras. Dort gewinnen die Einwohner seit Jahrhunderten Salz auf traditionelle Art. Eine Salzwasserquelle füllt über ein ausgeklügeltes Leitungssystem die mehr als 4000 angelegten Teiche, die dann in der Trockenzeit salzige Krusten hinterlassen. Die Salzgewinnung erfolgt durch Bauern, die an eine Genossenschaft angeschlossen sind und die vererbliche Rechte an den Teichen haben.
Natürlich gibt es, wie überall, Souvenirstände, hier insbesondere mit salziger Schokolade, die mit allen möglichen Köstlichkeiten angereichert ist. Alle kaufen was. Ich entscheide mich für Bitterschokolade mit rosa Salz und Mandeln, dazu noch eine Tafel mit Quinoa. Laca nimmt das Basisprodukt, kohlrabenschwarze Schoki mit hohem Kakaoanteil und lokalem Salz. Die hält nicht lang.
Danach fahren wir weiter durch abwechslungsreiche Landschaften bis hin zu einem Umweltschutzprojekt, das sich im Wesentlichen mit der Zucht von reinrassigen Lamas beschäftigt. Finanziert wird das Ganze durch Spenden und touristische Events. Wir dürfen mitgehen, als die Lamas auf die Weide hoch in den Bergen gebracht werden, kein Erholungsausflug, aber die Belohnung wartet.
Die Lamas verteilen sich am Berg weit oben, während die mitlaufenden Einheimischen einen Kartoffelofen bauen und aufheizen. Die traditionelle Huatia, eine Art des Kochens, bei der dann verschiedenste Kartoffelsorten und Mais in Schichten mit heißen Steinen eingelegt werden, wird vorbereitet. Oben drauf kommen noch Bohnen, dann heißt es erst mal warten. In der Zwischenzeit breiten die Frauen die Souvenirs aus, na ja, wir kaufen für alle Freundschaftsbändchen, dann haben wir auch was beigetragen und fühlen uns wie Swifties.
Als das Essen fertig ist, bekommt jeder einen Korb mit einer Auswahl der Früchte, die erstaunlich unterschiedlich schmecken. Insgesamt ist die Mahlzeit etwas kohlenhydratlastig, aber ganz lecker.
Danach flötet einer der Indigenen, puh, eher nicht so unseres, zumal er die Reinheit der Töne auf der Flöte noch nicht so richtig beherrscht. Laca führt den Kondortanz auf, wo immer er den herhat. Das endet natürlich in Gelächter, die Freundschaften werden besiegelt mit Gekicher auf beiden Seiten. Eine der bunt in Trachten gekleideten Frauen trägt ihr etwa 1 1/2jähriges Kind den ganzen Weg mit rauf und stillt es jetzt, nebenbei werden die restlichen Kartoffeln verpackt und mitgenommen. Die Lamas werden zusammen getrieben und es geht wieder runter, immer in Begleitung der Andenmusik.
Wir übernachten in Ollantaytambo, morgen steht ein Highlight auf dem Programm: Der Inka-Trail.