Agra und das Taj Mahal

15.3.2025

Das nächste Weltwunder steht an. Weiß und rein strahlt es, in perfekter Harmonie mit den Bauten links und rechts davon, ein Wunderwerk der Symmetrie und Baukunst. Das Taj Mahal, millionenfach fotografiert, verliert auch beim zweiten Besuch nichts von seinem Zauber.

 

Wir schlendern durch den wunderschön angelegten Garten über kleine Treppen hier und da immer näher. Noch ist es früh am Morgen und der stetige Strom der Besucher erträglich, also sehen wir zu, dass wir zuerst das Innere des Grabmals besichtigen, bevor wir uns der gesamten Anlage widmen. Um die Totenruhe und die Gräber zu schützen, darf im Inneren nicht fotografiert werden, was von mehreren Sicherheitsleuten überwacht und bei Verstoß scharf kommentiert wird.

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Das Gebäude ist vollständig aus weißem Marmor gebaut.  Um ein Nachdunkeln zu vermeiden, wird es jeden Freitag gereinigt. Mumtaz Mahal, eine der Ehefrauen des Shah Jahan, starb bei der Geburt ihres 13. Kindes. Der Herrscher war untröstlich und ließ das Taj Mahal als Mausoleum für sie errichten, das die vollkommene Liebe zwischen den beiden symbolisieren sollte. Es geht die Sage, dass in all der Perfektion ein schwarzer Stein verbaut sein soll, der darstellen soll, dass der Mensch nie etwas völlig Perfektes erschaffen kann, sondern dass das ausschließlich Gott zusteht.

Neben dem eigentlichen Mausoleum befinden sich zwei von außen identische Gebäude, von denen eines eine Moschee ist, das andere ein Gästehaus. Beide sind im gleichen Stil erbaut wie das Grab des Humayun in Delhi, ein Vorläufer der hiesigen Anlage.

Sodann geht es weiter zum Roten Fort in Agra, eine weitere gewaltige Anlage der Mogulzeit. Begonnen wurde der Bau von Akbar dem Großen, der jedoch nur die Grundmauern fertigstellen ließ, da er währenddessen Fatehpur Sikri als neue Hauptstadt gründete, die er jedoch nur zehn Jahre nutzte, um danach aus Lahore zu regieren. Fertiggestellt wurde das Fort dann von Shah Jahan, der zeitweise von hier regierte, bis die Hauptstadt wieder nach Delhi zurückverlegt wurde. Sein Sohn Aurangzeb ergriff dann allerdings die Macht und stellte ihn die letzten acht Jahre seines Lebens unter Hausarrest, in einigen kleinen Räumlichkeiten, von denen aus er das Taj Mahal jeden Tag aus der Ferne sehen konnte.

Der Baustil vereint, wie so viele Bauten aus der ersten Hälfte ds 17. Jahrhunderts, islamische und hinduistische Elemente. Ein Teil der Bauten besteht, wie ursprünglich geplant, aus rotem Sandstein, die Innenausstattung und spätere Bauten wurden von Jahan, der weißen Marmor bevorzugte, damit verkleidet und mit Glasmosaiken verziert.

In Delhi freuen wir uns auf unser Hotel Manor, das ruhig gelegen ist, ein ausgezeichnetes Indisch-Japanisches Restaurant hat und uns für eine Zwischenstation vor dem Flug nach Varanasi Obdach bietet.