Fort Kumbalgarh und Palast Deogarh

11.3.2025

Nach weiteren drei Autostunden (diese Reise sollten nur Leute machen, die gern im Auto sitzen und die Landschaft anschauen) kommen wir in Fort Kumbalgarh an, einer mächtigen Festung auf der Spitze eines Berges, die vom Tal aus praktisch nicht erkennbar ist. Das nutzte der Rana von Mewar, Kumba, der die Anlage zwischen 1443 und 1458 erbaute, um den aufkommenden Islam zurückzudrängen und die Rajputen von seinem Land fernzuhalten. Von dem Standpunkt aus hatte er den absoluten Überblick in alle vier Richtungen seines Herrschaftsgebiets und konnte heranrückende Armeen viel früher entdecken, als diese das Fort überhaupt wahrnehmen konnten. Die Festung wurde nur einmal eingenommen, als nämlich während einer Belagerung das Trinkwasser ausging und die Bewohner sich ergeben mussten.

Die Mauern des Forts sind im Durchschnitt 12 m hoch und 8 m dick und werden durch abgerundete Böschungen verstärkt, die das Vordringen feindlicher Armeen noch erschweren. Eines der Eingangstore ist talseits mit dicken Stacheln bewehrt, damit Elefanten, die das Tor brechen sollen, in diese laufen und so keine Kraft auf das Tor bringen. Außerdem befindet sich das Tor nach einer engen Kurve, so dass Rammböcke wirkungslos, weil nicht verwendbar, sind. Schlaues Konzept für jemanden, der aus allen Richtungen bedroht wird.

In der Festung finden wir einen kleinen Shiva-Tempel, der von einer Wächterin instand gehalten wird, die uns einen roten Punkt zum Segen auf die Stirn drückt. Dafür spenden wir ein paar Rupien für den Tempel und steigen gesegnet weiter auf zum Dach des Fort. Die Rundumsicht ist fantastisch. Man sieht bis zu den nächsten Städten über alle Hügel und Felder, tatsächlich konnte der jeweilige Rana wohl anrückende Heere aus allen Richtungen erkennen.

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Weiter geht’s nach Deogarh, einer Kleinstadt etwa 90 km entfernt, in der das Palasthotel die Attraktion ist. Ein alter, original hergerichteter Palast, in dem wir jeweils eine Suite beziehen, in der man Marathon trainieren könnte. Die Bar auf der Terrasse im 2. Stock serviert die Drinks zur Folklore Show, einen Stock höher auf der Dachterrasse dinieren wir unter Sternen.

12.3.2025 Jaipur

Heute mal wieder Reisetag. Wir bewundern Landschaften und Leute, Verkehr und Kühe. Das Ziel ist nach etwa 7 Stunden inclusive Mittagspause die pinke City Jaipur, die Hauptstadt Rajasthans. Wir checken ein im Hotel Jas Vilas, ein nettes kleines Heritage Hotel mit Swimming Pool, Terrasse und schönen großen Zimmern.

Besichtigen werden wir die Stadt morgen, mal sehen, wie das wird. Es ist Holi, ein hinduistisches Fest, bei dem sich die Leute mit Farbpulvern bewerfen. Ich habe trotz mehrfacher Nachfrage noch nicht kapiert, ob das in der ganzen Stadt abläuft oder ob es nur einige Locations dafür gibt. Vorsichtshalber habe ich auf Empfehlung unseres Guides ein billiges Outfit gekauft, das ich notfalls wegwerfen kann, wenn es bunt beworfen wird. Meine schönen neuen Kleider will ich nicht opfern und alte T-Shirts habe ich nicht dabei.