Tage wie Träume

Wie im Flug vergehen die letzten Tage. Vormittags unterrichtet uns Olga und bringt unseren Geist zur Ruhe. Beim Mittagessen planen wir die Nachmittage. Die Unternehmungen hängen etwas vom Wetter ab, aber am Ende haben wir alles gemacht, was wir uns vorgenommen hatten.

Am Donnerstag besuchen wir in der Umgebung von Alcaida eine Glasbläserei.

Am Freitag wird das Wetter besser, der Nebel lichtet sich und der Nieselregen hört auf. Die Gelegenheit nutzen wir, um zum Strand zu fahren, den Vögeln beim Picken im Tang zuzusehen und einen langen Spaziergang zu machen. Natürlich darf der Belohnungs-Eisbecher nicht fehlen, zumal der Wind endlich abklingt und es wärmer wird.

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Unterwegs steht die Besichtigung  der Salinen von Estrenc auf dem Programm. Dort wird das berühmte Fleur de Sal produziert, aromatisiertes Meersalz, mit dem sich nicht nur köstliche Salate würzen lassen. Natürlich haben wir fleißig eingekauft.

Den Samstag nutzen wir, um die Woche noch einmal auf uns wirken zu lassen. Wir versammeln uns, wie letztes Jahr, am Aussichtspunkt an der Felswand. Wir pusten wieder alles in rote Luftballons, was wir loslassen  möchten, alle Gedanken, Ereignisse und Beschwerlichkeiten, die uns im letzten Jahr belastet haben. Dann lassen wir die Ballons fliegen, manche tanzen hoch in den Himmel, andere stürzen nach kurzer Zeit zu Boden. Das ist allerdings weniger den schweren Problemen geschuldet, die darin sind, als den Böen, die die Ballons mal stärker, mal schwächer anschubsen.  So treiben sie im Wind und wir hoffen, dass dieser symbolische Akt des Loslassens sich in unserem Unterbewusstsein und damit in unserem Leben durch mehr Gelassenheit, Lebenslust und Freude widerspiegelt.

Dann spazieren wir noch einmal nach Randa hinunter und wandern weiter durch ein Tal voll mit Blumenwiesen, alten Gehöften und neuen Fincas, zwischen Palmen und  gelben Margeriten, Kakteen und Kornfeldern. Vor dem Wiederaufstieg noch ein Kaffee in der Dorfkneipe und schon ist die Woche zu Ende.

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Abends freuen wir uns über eine letzte Gute-Nacht-Geschichte von Olga, bevor wir früh zu Bett gehen, um den noch früheren Flieger am Sonntag in einigermaßen wachem Zustand zu kriegen.

Gedankenspiele

Am ersten Seminartag freuen wir uns über den schönen Meditationsraum, der mit seiner Glasfront den Blick in die Ebene und über’s Meer weitet. Das Thema, das sich Olga dieses Jahr gewählt hat, ist der Zusammenhang zwischen Gedanken und Gefühlen und wie das eine das andere bedingt. Nachdem die Gefühle im letzten Jahr  bearbeitet wurden, soll dieses Jahr der Einfluss der Gedanken untersucht werden.

Die Grundtheorie ist, dass nie die Situation das Problem ist, sondern nur deren Bewertung durch den einzelnen. Eine Situation an sich ist immer neutral. Gedankenspiele weiterlesen

Meanwhile in Baldham

„Es muss im Leben mehr als alles geben.“ Maurice Sendak

Also ihr seid selber schuld. Nachdem ihr mir so viele Rückmeldungen über den Australien-Blog gegeben habt und offenbar gern die Zeit damit vertrödelt, mein Reise- und Seelenleben zu verfolgen, geht’s jetzt weiter.

Meanwhile in Baldham…:

Ich war also ganze 19 Tage zu Hause, in denen ich versucht habe, nicht sofort wieder weg zu wollen. Den ganzen Tag hab ich mir vorgesagt, es ist doch schön, wieder da zu sein, Arbeit zu haben, deine Katzen im Arm zu halten, im eigenen Bett zu schlafen usw. Ist es ja auch. Ja wirklich. Aber 19 Tage waren dann auch wieder genug. Dann fand ich, es ist dringend an der Zeit, mal endlich Urlaub zu machen. Burn out drohte.

Dabei kam ziemlich gut, dass mir Olga ein Einkehrseminar in Mallorca angeboten hat, bei dem noch ein Platz frei war. In einer Einsiedelei bei Randa, auf einem Berg, zwischen zwei anderen Klöstern. Wow, sagte ich mir, das kommt ja gut in Sachen Selbstfindung, da fahr ich mit.

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Na ja, wenn man mir sowas sagt, also wenn ich mir sowas sage, dann mach ich das halt auch. Bin ja doch eher ein Mensch der Tat. Vom Träumen allein ist noch keiner glücklich geworden.

So eine Einkehr mit Schweigezeiten und geführten Meditationen und spiritueller Unterweisung und das alles in angenehmer Gesellschaft und schöner Umgebung habe ich sowieso noch nie gemacht. Aber ich bin ja flexibel. Und man kann ja  alles mal ausprobieren, ob’s was taugt, merkt man dann schon. Solange es nicht gefährlich ist oder langweilig…

Zum Einstimmen ein paar Fotos, damit ihr beurteilen könnt, ob es euch gefällt.

Das ist das Kloster, Ermitage San Honorat und der Blick über die Insel. Dort haben wir eine wunderbare Woche verbracht, die ich euch gern erzählen möchte.

Wenn euch das jetzt interessiert, dann lest weiter. Wenn nicht: Es gibt immer eine sinnvolle Beschäftigung, man muss keine Blogs lesen, die einen nicht interessieren.

Dann also viel Spaß, entscheidet selbst, bei was. Freut euch auf den nächsten Beitrag. 🙂