City-Life

Am Mittwoch war dann Darwin dran, eher unschön und  nichtssagend. Es gibt eigentlich nichts, was man unbedingt sehen müsste.  Am Strand ist ein Bereich im Wasser abgeteilt, in den die Stingers, hochgiftige Würfelquallen mit langen Fangarmen, nicht reinkommen, damit die Leute auch schwimmen können. Daneben gibt es ein Wellenbad, rundum sind nette Cafés und Restaurants. Ich schlendere  zur Stokes Hill Wharf, einer alten, zu Restaurants umgebauten Werft. Auf dem Weg dorthin gibt es ein maritimes Museum, das aber etwas runtergekommen schien. Ein Schild weist darauf hin, dass es aufgrund einer Anweisung der Regierung geschlossen sein muss. Wahrscheinlich ist es akut einsturzgefährdet.

Beim Weitergehen fällt mir ein Flyer auf, in dem eine Sunset-Cruise  angeboten wird. Der Sonnenuntergang über dem Meer soll spektakulär sein.  Um etwas vorzuhaben, buche ich den Trip auf der „Shelter“, einem alten Perlenfischerboot.
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Bis dahin ist aber noch Zeit. Weil mir schon die Füße vom Laufen wehtun, vor allem die überall entstandenen Blasen, gehe ich also zum Schwimmbereich zurück und setze mich dort in den Schatten. Zwischendurch schwimme ich im pisswarmen Wasser, neben den ganzen Algen. Nicht so richtig toll, aber besser als ziellos durch die gesichtslose und langweilige Stadt zu laufen.
Gegen Abend ging der Segeltörn dann los. Wir sind zu fünft, zwei australische Paare und ich. Die haben Kräcker und Käse und Gürkchen dabei und ich Nüsse und Bier, Sunset-Party.
Angekommen vor dem Mindil Beach entflammt der Himmel in allen Farben. Die Sonne glüht  dem Untergang entgegen, das Meer glitzert wie Millionen Diamanten und wir schaukeln leise am Ufer entlang. Als die Sonne ins Meer taucht, glühend, dunkel, erstrahlt das Blau des Himmels in allen Regenbogenfarben, von Rosa über Gelb über Hellblau hin zu Orange und Dunkelrot. Das Schauspiel dauert an, als von der Sonne schon längst nichts mehr zu sehen ist, bis die Nacht dann endgültig die Herrschaft übernimmt.
Nach unserer Rückkehr beschließen wir, zusammen essen zu gehen und folgen der Empfehlung von Chris, dem Kapitän. An der Werft gibt es viele kleine Restaurants, wo  frisch gefangener Fisch zum hiesigen Nationalgericht Fish and Chips verarbeitet wird. Keine Gourmetküche, aber lustig, vor allem, wenn man einen der begehrten Plätze direkt am Wasser bekommt. Dort wartet ein Schwarm hungriger Fische und natürlich auch Möwen darauf, gefüttert zu werden, so dass immer was geboten ist, wenn die Leute kleine Stückchen von irgendwas ins Wasser oder in die Luft werfen.