The long road to Atitlan

14.4.2023

Gut ausgeschlafen stehen wir um 5.30 Uhr auf, wir sind immer noch nicht in der Zeit. Die Dusche funktioniert, das Bett war gut, was für ein Luxus. Wir frühstücken im Hotel und treffen uns um 8.00 Uhr am Bus.

Heute stehen zwei Märkte auf dem Programm. Der erste ist ein Großmarkt für Gemüse und Obst,  auf einem Platz in einem Dorf namens Zunil. Ich kaufe mir eine geschnittene Mango, um das etwas magere Obstangebot beim Frühstück (wie überall auf der Welt: Ananas und Melone) auszugleichen. Der zweite Markt findet in einer Halle statt, es gibt ebenfalls alle möglichen Lebensmittel, hübsch anzusehen sind die Maya-Frauen in ihren Trachten.

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Anschließend wandern wir durch die Felder und bewundern die riesigen Karotten und anderen Gemüse, die hier optimale Wachstumsbedingungen vorfinden.

Dann fahren wir weiter zu den Thermalquellen Fuentes Georgines. Dort gibt es drei Pools, in denen man sich vom schwefelhaltigen Wasser umschmeicheln lassen kann, die Muskeln entspannen und mit ihnen der ganze Mensch. Wunderbar. Nach einer halben Stunde zwingen wir uns, aus dem Wasser zu gehen und das Restaurant nebenan zu besuchen.

Das ist allerdings weniger wunderbar, es gibt trockene Tortillas mit trockenem Reis, trockenem gegrillten Hühnchen und einer trockenen Kartoffel. Dazu irrsinnig scharfe eingelegte Chilis und Karotten, die ich sofort mit einem Löffel Zucker neutralisieren muss (das habe ich in Indien gelernt: Scharf geht weg mit süß). Dazu schwarzen Tee. Wegen dem Essen muss glaube ich keiner hierher fahren. Das ist ein bisschen eintönig.

Danach fahren wir durch Dörfer über Berge und Täler. Wir überqueren Alaska (das in Guatemala), den höchsten befahrbaren Pass in Guatemala auf 3050 m ü.d. M. Der Verkehr ist vergleichbar mit dem mittleren Ring zur Stoßzeit, Berufsverkehr in Delhi oder so. Unser Busfahrer Ismael vollbringt Wunder im Rangieren in winzigen Gassen, U-turns in Haarnadelkurven an Hausecken und millimetergenaues Einpassen in Lücken im Gegenverkehr. Irgendwann kommen wir am Atitlan-See an.

Die Stadt, in der wir übernachten, heißt Panajachel und ist eine Touristenhochburg, was man schon beim Hereinfahren an dem riesigen Aufkommen an Ständen mit Souvenirs, Taschen, T-Shirts usw. erkennt. Unser Hotel Regis liegt direkt an der Hauptstraße, das lässt für die Nacht nichts Gutes ahnen. Musik dröhnt aus tausend Lautsprechern, eine Kneipe an der anderen bietet Unmengen an Cocktails und Tortillas an. Wir schlendern zum Seeufer, leider sieht man nicht viel von der Umgebung, weil sie im Nebel liegt.

Nach dem Essen reicht’s allen, wir gehen auf die Zimmer und hoffen, dass der Krach irgendwann aufhört und wir schlafen können.