Opatija

26.8.

Wir brechen auf Richtung Kroatien. Den Rückweg nach Deutschland wollen wir langsam angehen, es sind doch etwa 1200 km. Unser Ziel heute ist so circa Split, mal sehen, wie weit wir kommen. Die Bucht von Kotor überqueren wir mit der Fähre. Das ist unkompliziert, trotz Anstehen schneller als die Bucht noch einmal zu umrunden. Kurz hinter Herceg Novi dann der Grenzstau. Wir schieben uns langsam nach vorne, es hilft ja nichts. Als wir mittags endlich durch sind, stauen wir weiter zur kroatischen Grenzstation, danach machen wir in Cavtat Mittagspause.

Cavtat ist ein nettes kleines Städtchen mit einem kleinen Hafen in einer Bucht, die Strände sehen auch ganz gut aus, allerdings könnte es sein, dass das Wasser nicht so sauber ist wie man es sich wünscht, es liegen doch eine Menge Motorboote da. Vielleicht gibt es ja noch andere Strände in der Nähe, die nicht unmittelbar am Hafen liegen.

Dann kommen wir in den nächsten Stau vor Dubrovnik. Das kann ja heiter werden, wenn das so weiter geht. Irgendwann wird es besser, wir entscheiden uns, die Autobahn nach Split zu nehmen. Bei Omis fahren wir runter, um uns ein Hotel für die Übernachtung zu suchen. Es ist so gut wie alles ausgebucht, also lassen wir uns auf einen Mann ein, der „Apartmani“ anbietet. Er führt uns ins nahegelegene Dorf, wo wir eine komplette Wohnung für 60.- EUR bekommen, ein bisschen abseits, dafür ruhig. 

Nachdem wir eingecheckt sind, gehen wir noch eine Weile am Strand spazieren, essen Palatschinken zu abend und genehmigen uns einen Drink in einer Strandbar.

27.8.

Noch ein Autotag. Wir brechen ohne Frühstück auf und fahren los Richtung Rijeka. Bis Zadar nehmen wir die Autobahn, die Strecke kennen wir ja schon auf der Küstenstraße. Wir verlieren eine halbe Stunde, weil wir unserem Navi folgen und die Autobahn bei Zadar verlassen. Da wir aber weiter nach Norden wollten, macht das überhaupt keinen Sinn, denn die Innenstadt haben wir ja schon gesehen. Wir drehen um.

Die Küstenstraße schlängelt sich dahin, die Landschaft hat sich total geändert. Es ist wesentlich trockener als im Süden, die gegenüber liegenden Inseln sind wüstenhafte Hügel, die aus dem Meer ragen. Die Berge auf dem Festland sind bewachsen von spärlichen Büschen, ansonsten ist der Boden karstig und die Gegend rauh. 

Wir beschließen, die Brücke auf die Insel Krk zu nehmen, um dort etwas zu finden. Ein Campinggelände liegt am Ende der Straße, wie üblich völlig überfüllt. Das Clubhotel daneben ist ausgebucht, es gefällt uns auch nicht.

Wir kehren um und fahren nach Opatija. Da gibt es wenigstens eine Stadt mit Strandpromenade und Hotels und Lokalen. Nach einiger Recherche im Internet stellen wir fest, dass das Savoy eines der ganz wenigen Hotels mit eigenem Strandabschnitt ist. Der besteht zwar auch nur aus einer Mole mit Liegen drauf, ist aber wenigstens nicht überfüllt. Das Zimmer hat einen schönen Balkon zum Meer hinaus und ist recht groß. Super, alles passt, ein bisschen Luxus zum Abschluss ist ja auch ganz schön.

28.8.

Heute ist mal ein total fauler Tag dran. Vom Autofahren haben wir erst mal genug. Wir stehen spät auf, frühstücken gemütlich und hauen uns auf eine Liege. Da bleiben wir den ganzen Tag, bis auf ein kurzes Eis zwischendurch. Das Meer ist glasklar, ich schwimme ausführlich und lese den ganzen Tag einen Thriller, den ich unbedingt noch fertig kriegen möchte.

Hotelstrand

29.8.

Der Heimweg ist vom Navi veranschlagt mit sechs Stunden. Tatsächlich brauchen wir dann zehn. Bei Altenmarkt steht ein Laster in einem Tunnel, dessen Kardanwelle (was immer das ist) offenbar verbogen ist. Wir reihen uns ein in einen 23 km langen Stau, zwei Stunden geht überhaupt nichts mehr, dann ruckeln wir uns langsam voran.

Als wir abends daheim ankommen, sind wir urlaubsreif.

Dubrovnik

21.8.

Heute genießen wir den südlichen Teil der Magistrale bis Dubrovnik. Die Landschaft kann locker mit allen Küstenstraßen dieser Welt konkurrieren, auch Amalfi, auch Highway Nr. 1 in Kalifornien. Es ist bezaubernd.

Wir übernachten in einer kleinen Lodge, 3 Oranges, in Trsteno an einem Berg vor Dubrovnik. Der Weg vom Parkplatz hinunter ist steil, das wird lustig, wenn wir das Gepäck wieder hinauftragen sollen! Zum Strand geht es nicht minder abschüssig, aber das Wasser ist ein Traum. Endlich so wie es sein soll: Blau, glitzernd, glasklar. Ich schwimme weit hinaus und sehe Dubrovnik am Ende einer Bucht liegen.

Abends essen wir in der Dorfkneipe, Käse, Tomaten und Oliven. Dazu ein halber Liter Weißwein und wir haben die richtige Bettschwere.

22.8. Dubrovnik

Die Anreise bietet die ersten Blicke auf die Perle der Adria. Die vollständig erhaltene massive Stadtmauer aus grauem Stein umschließt die Altstadt mit roten Ziegeldächern, die sich über winzigen Gässchen wölben, die wiederum steil bergauf von den wenigen Plätzen Richtung Mauer streben. Wir laufen die Mauer entlang und entdecken fantastische Aussichten, immer wenn wir denken, jetzt ist es am besten, kommt eine neue Aussicht, die noch spektakulärer scheint.

Zum Glück sind wir relativ früh dran, so dass es noch nicht ganz so heiß ist. Wir frühstücken am Beginn des Rundgangs in einem schattigen Café, dann laufen wir zwischen den Zinnen und Türmchen einmal um die Stadt herum. Sodann steigen wir hinunter in die Altstadt und suchen uns ein kühles Plätzchen, um erst einmal etwas zu trinken und den drohenden Sonnenstich zu verhindern.

Dann spazieren wir durch die Stadt, die Stradun entlang, die marmorgepflasterte, von identischen Häusern gesäumte Hauptstraße, an deren  Anfang die Mauer, am Ende ein Glockenturm steht. Das Rolanddenkmal wird gerade renoviert, so dass es nicht besichtigt werden kann. Der Onofrio-Brunnen am östlichen Ende leitet Wasser aus den Bergen in die Stadt. Gegenüber finden wir die älteste Apotheke Europas in einem Kreuzgang des Franziskaner-Klosters.

Überall stößt man auf Souvenirläden, die „authentic Game of Thrones“-Souvenirs anbieten. Hier wurde ein Großteil der Serie gedreht, neben anderen Schauplätzen in Kroatien. Die Kulisse ist perfekt für ein Mittelalter-Schauspiel. Die Stadt stellt King’s Landing dar, die Hauptstadt der 7 Königreiche, um deren Herrschaft es in Game of Thrones geht.

Am Bootshafen lassen wir uns zu einer Bootsfahrt mit dem Glasbodenboot um die Stadt herum und zur Insel Lokrum überreden. Auch vom Wasser aus bieten sich tolle Aussichten auf Mauer und Küste, während die Landschaft unter Wasser eher wenig hergibt.

Was die angekündigten Menschenmengen betrifft, ist es lange nicht so schlimm wie in Venedig. Es ist schon gut voll, aber man findet jederzeit einen Platz in den Restaurants, auf der Mauer hatten wir keine Schwierigkeiten voranzukommen und die Bootsfahrt war auch nicht ausgebucht. Selbst der Verkehr war erträglich, wir haben relativ schnell einen Parkplatz gefunden, der nah an der Stadt, wenn auch mit 350 Kuna (50 EUR) sehr teuer war. 

Split

19.8. Trogir

Keine von uns hat heute große Lust auf lange Auto- oder Schifffahren, also bleiben wir hier und lassen uns nur zum örtlichen Strand schippern. Es gibt zwei Strände, Medena und Seget Vranica. Wir wollen zu letzterem, das von uns bestiegene Shuttleboot fährt aber nur zum ersteren. Na gut, ein großer Unterschied wird nicht sein. Reihenweise Strandcafés begrenzen den Kiesstrand, der wiederum kaum sichtbar ist vor lauter Touristen. Das Meer ist plastik- und abfalldurchsetzt und eher trüb. Lang bleiben wir nicht.

20.8. Split

Split ist eine sehr schöne Stadt, mit weiß gepflasterten Straßen, alten Häusern und einem netten Hafen mit einem Touristenmarkt. Dort ist auch der Eingang zum Diokletianpalast.

Dieser ist zwar nur noch in Bruchteilen vorhanden, aber die Struktur ist durchaus erkennbar. Der Kaiser hat sich damals hierhin zurückgezogen, nachdem er abgedankt hat und sich eine kleine Stadt innerhalb seines Palastes aufgebaut, die bis heute noch besteht. Nachdem man die äußere Mauer durchquert hat, kommt man in einen Vorhof zur Kathedrale, ein oktogonales Gebäude mit einem hohen Glockenturm und einer interessanten Kuppel. In einem weiteren Hof findet sich eine weitere Kuppel mit einer Öffnung nach oben, man kann hinaufsteigen und die Aussicht genießen bzw. hinunterschauen. 

Wir bummeln durch das Städtchen und freuen uns an Architektur und Läden, die allerdings alle sehr teuer sind. 

Nachmittags fahren wir dann zum Strand in Seget Vranica, der etwas besser ist als der gestrige in Medena. Er liegt unterhalb eines Campingplatzes, wir ergattern zwei Liegen am Rand einer Bucht. Leider ist auch hier das Wasser nicht sauber.

Abends bummeln wir noch einmal durch Trogir und kommen mit einem der örtlichen Juweliere ins Gespräch. Der Mann war schon in Vaterstetten und meint, also sind wir sowas wie Nachbarn!(Partnerstadt!) Er erzählt uns von seinem Geschäft und seinen Deutschlandreisen, als er bei den Enkelkindern angekommen ist, habe ich bereits eine Halskette und ein Armband in der Hand. 

Ein letzter Drink auf der Promenade und wir sind gut gerüstet für die morgige Weiterfahrt.