Ich finde es sinnvoll, nicht nur nette Freizeitaktionen mit den Kindern in der Turnhalle zu machen (die Malaktion, die ich mit den Kindern gemacht habe, war ein voller Erfolg, alle waren begeistert von der Ausstellung und die Kinder waren glücklich),
sondern die Möglichkeiten zu nutzen, die ich als Anwältin habe, mich mit den Grundzügen des Asylrechts zu beschäftigen. Ich habe bisher keine Ahnung, wie alles zusammenhängt, Migrationsrecht war kein Prüfungsstoff in den beiden Examen. Trotzdem fragen mich dauernd Leute, wie es geht, wer was darf etc. Also habe ich angefangen, mich zu informieren.
Erstes Fazit: Es wird alles durcheinander gemischt. Keiner blickt durch. Es ist super kompliziert. Leider blicken auch die Behörden zum Teil nicht durch und treffen für identische Fälle widersprüchliche Entscheidungen. Das führt nicht zu Klarheit und Rechtssicherheit und verunsichert natürlich sowohl die Asylsuchenden als auch die Bevölkerung.
Ich versuche mal, ein paar Basics verständlich darzustellen.
Es geht um Menschenrechte. Das ist keine deutsche Besonderheit. Es besteht vor allem keinerlei Anlass, auf die Politik zu schimpfen, weil angeblich unser Asylrecht zu lasch ist. Das ist es nicht. Es ist lediglich Ausdruck der Tatsache, dass wir in einem Rechtsstaat leben, der sich verpflichtet hat, Menschenwürde und Menschenrechte zu achten, so wie alle anderen Rechtsstaaten und noch ein paar mehr auch. Und der diese Verpflichtung ernst nimmt, wenn auch nicht immer fehlerfrei. Im Prinzip geht es so: