25.3.
Strandtag. Ich liege den ganzen Tag am Strand in Monkey Mia und schaue den Pelikanen und Delfinen zu. Frühmorgens vor dem Frühstück gehe ich am Strand spazieren, damit ich mich wenigstens ein bisschen bewege. Ansonsten keine Lust auf Aktivität, der Tag tut mir ausgesprochen gut. Ich lese, schwimme, lese wieder. Das Auto schaut gut aus, der Reifen zeigt nicht an. Ich unterhalte mich mit zwei englischen Ehepaaren, die einen leben schon lange hier und fahren einmal um den Kontinent. Die anderen sind Touristen, fahren auch rundrum und erklären mir, sie seien vor dem Brexit geflüchtet. Das sagen alle Engländer, die ich treffe.
26.3.
Um 6.45 Uhr bin ich unterwegs. In Denham tanke ich und schaue nochmal alle Flüssigkeiten und den Reifendruck im Auto nach, alles in Ordnung. Dann halte ich am Shell Beach an, einem Strand, der nur aus kleinen weißen Muscheln besteht.
Hübsch, aber nach 5 Minuten flüchte ich ins Auto zurück, denn diese widerlichen kleinen Fliegen, die hier überall sind, verfolgen mich. Die hältst nicht aus. Die hindern mich auch daran, die Stromatoliten in Hamelin Bay noch anzuschauen. Stromatoliten sind die älteste Lebensform auf dem Planeten, Milliarden Mikroben bilden biogene Sedimentgesteine. Als Laie sieht man halt schwarze Steine. Nun gut, die habe ich ausgelassen.
Ich fahre durch bis Geraldton, eine kleine Stadt am Meer, die etwa auf der Hälfte zwischen Denham und Perth liegt. Dort möchte ich eigentlich zu Mittag essen und dann weiterfahren.
Während ich die nette Stadt anschaue, komme ich auf die Idee, meine Haare mal in Ordnung bringen zu lassen. Ein Friseur liegt auf dem Weg, also nichts wie rein. Schlimmer als jetzt kann es nach dem Haarschnitt auch nicht ausschauen. Danach schaue ich noch bei der vietnamesischen Mani- und Pediküre vorbei und dann ist es Abend. Ich bleibe über Nacht.
Das Essen im nahegelegenen Pub ist viel zu viel, fettig und schrecklich. In Parmesan gebackene Hühnerbrust, offenbar von Monsterhühnern, mit Nachos in Schmelzkäse mit Avocadocreme und Salsa überbacken, darunter die unvermeidlichen Pommes. Ich esse ein paar Bissen und lasse das Meiste stehen.
27.3.
Weiterfahrt nach Perth. Unterwegs höre ich so lang Musik, bis das Handy überhitzt und keinen Ton mehr von sich geben möchte. Ich mache in Jurien Bay Pause, das scheint der einzige Ort zu sein, in dem es ein Strandcafé gibt, wo ich eine Weile sitzen bleiben mag.
Kurz vor Perth tanke ich und da passiert das Unvermeidliche: Ich schätze den Abstand zu einer Schwelle falsch ein und rausche mit dem Auto drauf. So ein Scheiß! Einen Kilometer vor der Abgabestelle! Zum Glück bin ich voll versichert.
Charlie und Gill warten schon auf mich. Wir bringen das Auto zurück und kaufen fürs Abendessen ein. Ich spendiere eine gute Flasche Wein zu Gills Geburtstag in ein paar Tagen.
Wir speisen vorzüglich. Es gibt Gemüse-Tajine mit Couscous, danach Frozen Joghurt mit Schokolade, Karamell und Pistazien Topping. Dazu den wunderbaren Shiraz, den wir erstanden haben. Ein würdiger Abschied von Menschen, die ich ins Herz geschlossen habe und hoffentlich bald wiedersehe.