Hoher Norden – Tiefer Süden

18.11.

Nach all den Wanderungen steht ein relaxter Strandtag im Südwesten an, bei Calheta soll es einen aufgeschütteten Sandstrand geben. Dort wollen wir uns niederlassen, Sonne und Wasser genießen und den Tag ruhig angehen.

Schon vor Ribeira Brava landen wir im falschen Tunnel und finden uns in den Bergen wieder. Als wir endlich merken, dass irgendwas mit der Richtung nicht stimmt (ja, ja, wir sind halt Frauen. Ja, unser Orientierungssinn könnte akkurater sein. Nein, wir leiden nicht darunter.), sind wir schon kurz vor Sao Vicente ganz im Norden. Aber die Landschaft ist spektakulär, hohe Berge, teils in Wolken, kein Regen.

 

San Vicente ist ein kleines Dörfchen an der Küste, wir beschließen, von dort über Porto Moniz an der nordöstlichen Ecke der Insel die Hauptstraße nach Prazeres zu nehmen und uns Calheta aus dem Norden anzunähern. Gesagt, getan. Nach ca. 1 ½ Stunden Fahrt über kurvige Bergstraßen finden wir Prazeres und die Straße, die wir eigentlich gesucht haben.

Wir freuen uns, das Meer gleich zu sehen und packen die Badesachen aus. Am Strand laufen zwei Enten von Handtuch zu Handtuch und fragen freundlich an, ob sie vielleicht etwas zu essen haben könnten. Gibt man nichts, gehen sie ohne zu meckern weiter. Wir bleiben zwei Stunden, schwimmen im kühlen Atlantik und holen das Letzte aus der Badesaison heraus.

Dann geht’s zum Endspurt, nicht ohne vorher noch im Yachthafen anzuhalten, wo es eine Manufaktura de Gelato mit Bioeis gibt.

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Das Auto jault inzwischen laut. Ich schätze, das Getriebe gibt demnächst seinen Geist auf. Hoffentlich hält es noch bis zum Flughafen.

Am Abend treffen wir Noah, Karolin’s Sohn, der uns mit der örtlichen Puncha-Szene bekannt macht. Puncha ist das, wonach es klingt: Schnaps mit Fruchtzusatz in allen möglichen Variationen.

Autohalber beschränke ich mich auf eine Sorte, muss allerdings noch einen Schnaps des Vermieters von Noah annehmen. Wir haben gut gegessen, also wird es schon ok sein.

19.11.

Bis zum Rückflug haben wir noch Zeit für einen kleinen Bummel oder auch einen größeren. Wir checken aus, verstauen das Gepäck im Auto (das immer noch zu fahren scheint) und laufen schon mal los, am Strand entlang. Zu unserer Überraschung finden wir ein Stück Altstadt, das wir bisher völlig übersehen hatten.

Um die Fortalezza do Pico herum wimmelt es in kleinen Sträßchen vor Touristen, die in kleinen hübschen Lädchen einkaufen oder sich in einem der vielen Cafés ausruhen. Wieder sind fast alle Türen mit Murals dekoriert.

Die Fortalezza do Pico selbst ist ein gelber Bau mit mehreren Stockwerken, voll mit Fotos des alten Funchal. Der Blick aus den Schießscharten ist zauberhaft.

Wir schauen uns in Ruhe um, dann wird es Zeit für ein letztes Abenteuer: Die Fahrt mit Gepäck zum Autoverleih. Zum Glück geht es nur über den Highway, so dass der Fiat die Hürde gerade noch nimmt. Erleichtert stellen wir das Gefährt ab, lassen uns zum Flughafen shuttlen und treten die Reise in kältere Gefilde an.

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