23.8. Montenegro
Wir fahren weiter auf der Magistrale Richtung Montenegro. An der Grenze fällt uns auf, dass wir keine grüne Versicherungskarte haben. Aber kein Problem, man kann sich für 15.- EUR eine kaufen. Ich bezweifle, dass die Quittung, die uns die Polizei gegeben hat, irgendwas zählt im Notfall, aber was will man machen. Wir fahren hinein in das uns als „wildes Land, in dem alles viel billiger ist als in Kroatien“ beschriebene bergige Gebiet, bis zur ersten Stadt, Herceg Novi. Dort schauen wir uns im hübsch hergerichteten Zentrum um und kaufen montenegrinische SIM-Cards. Unverzichtbar, wir sind nicht mehr in der EU, wenn auch der Euro hier als Zahlungsmittel eingeführt ist und Montenegro als Beitrittskandidat gilt.
Wir fahren um die Bucht von Kotor herum, die spektakuläre Landschaft begeistert uns. Berge fließen ins Meer, schroffe Küsten wechseln sich mit kleinen Buchten ab. Leider sind alle Strände mit Sonnenschirmen und Liegen eng bestückt, die auch alle voll sind. Offenbar ist auch dieses Land kein besonders geheimer Geheimtipp.
Weiter geht’s nach Budvar, das uns als Strandort Nr. 1 empfohlen wurde. An den Stränden das übliche Bild, die Stadt ist voller Verkehr und nicht sehr schön. Also fahren wir weiter bis Sveti Stefan, das ein edleres Zentrum des Badetourismus sein soll. Eine kleine Halbinsel ragt hier ins Meer hinein. Auf ihr befindet sich ein Aman-Hotel, die Preise sind astronomisch. Am Ufer sind weitere Hotels, wir finden ein nettes Zimmer für die nächsten drei Nächte im Hotel Romanov, gut und günstig.
Die Liegen am Strand kosten, je nach „Reihe“ zwischen 20 und 50 EUR pro Tag, am Privatstrand des Aman-Hotels 100 EUR. Der ist natürlich schön leer, aber das muss ja auch nicht sein. Wir finden einen Abschnitt, wo wir unsere Handtücher hinlegen können. Es ist ja schon Abend, für einmal schwimmen und ein bisschen abtrocknen möchten wir eigentlich nicht unbedingt teures Equipment mieten.
24.8. Sveti Stefan
Es ist bewölkt und windig, nicht unbedingt ein Tag zum Baden. Also beschließen wir, ins Landesinnere zu fahren und uns den Skutarisee anzuschauen, ein riesiger See in den Bergen, der weitgehend mit Wasserlilien bewachsen und ein Vogelparadies ist. Auch hier sind wir nicht allein. Uns wird bei der Ankunft sofort ein Bootsausflug angeboten, wenn wir den buchen, bekommen wir auch einen Parkplatz. Das Argument sticht angesichts der Verkehrslage eindeutig.
Der Käpt’n kann kein Wort irgendeiner uns bekannten Sprache, nur montenegrinisch und russisch. Dafür fährt er uns über den See, zeigt uns die Wasservögel und bewirtet uns mit einheimischem Schmalzgebäck. Am Ende macht er Ruth einen Heiratsantrag, sie möchte ihn aber dann doch nicht annehmen, schon gar nicht ohne Ring.
Auf dem Rückweg finden wir dann doch noch einen einigermaßen passablen Strand mit weniger Leuten, auf dem die Liegen nur 5.- EUR kosten. Das taugt uns dann schon besser, wir bleiben den Nachmittag hier.
25.8.
Wir nehmen uns vor, einfach die Küstenstraße entlang zu fahren, bis wir an der albanischen Grenze ankommen und zu schauen, was da so los ist. In Bar (der Ort heißt wirklich so) fällt uns eine riesige Kirche mit drei goldenen Kuppeln auf. Wir halten an und schauen rein. Da Sonntag ist, läuft gerade eine Messe, ich nehme an, serbisch-orthodox, jedenfalls nicht katholisch. Die Leute stehen herum, unterhalten sich, im Hintergrund singt ein Chor. Ein Priester kommt und verteilt das Abendmahl an die, die sich angestellt haben, die anderen stehen in Grüppchen zusammen und plaudern. Die Stimmung ist völlig entspannt. Was uns auffällt, ist, dass einige Leute die Ikonen von Jesus küssen, für uns eher ungewöhnlich.
Weiter die Straße entlang ist die Landschaft nicht mehr so spektakulär wie weiter nördlich. Kurz vor der Landesgrenze finden wir einen Strand, dort lassen wir uns nieder und verbringen den restlichen Tag.