Der Wilde Westen

5.Tag

Pinar del Rio

Die Cueva del Indio durchfährt man mit dem Boot. In der Höhle waren wir vor 15 Jahren auch schon, Sonja hat Erinnerungen an die Ausfahrt durch Lianen zu einem kleinen Fluss.  Vor der Höhle wartet ein freundlicher Ochse.

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Weiter geht’s nach Pinar del Rio. Eine der Hauptattraktionen, die Tabakfabrik, hat zu, weil Sonntag ist. Alles andere hat auch zu. Wir wollen die Schnapsfabrik sehen, wo sie den einmaligen Guayabita herstellen im System 19. Jahrhundert. Ein Typ steht an einem Waschbecken und wäscht die Flaschen aus, in die der Schnaps eingefüllt werden soll. Ein anderer füllt mit einem Schlauch den Schnaps ein. Ein Dritter wirft pro Flasche eine Beere rein und dann wird zugeschraubt. Die Fabrik ist zwar auch zu, aber eine Dame sperrt sie uns auf und erklärt uns alles. Total süß, sie wollte uns nicht einmal was verkaufen und Trinkgeld wollte sie auch keines.

Dann sind wir in der hübschen Stadt voller Säulen und Kolonnaden noch ein bisschen rumgelaufen.

Die Sehnsucht nach Strand und Wasser wird übermächtig angesichts der Hitze. Wir beschließen, Richtung Meer aufzubrechen. Auf der Umgehungsstraße von Havanna  wird es dann unübersichtlich. Immer noch ohne Karte, ohne Navi, ohne GPS, nur mit Kompass und Sonne ist es halt schwierig. Irgendwann, nach gefühlten Stunden Schlangenlinien fahren um Schlaglöcher, stehen wir am Ende der Straße, die wir als Autobahn identifiziert haben und müssen feststellen, dass der Feldweg vor uns anscheinend nicht die A1 ist. Also wieder zurück. Mit Kompass und Glück finden wir am Ende die richtige Autobahn und kommen heil in Playa Larga in der Schweinebucht an.

Der Name ist die Übertreibung schlechthin. Der Strand ist kurz und schmal und das Kaff ohne irgendeine Besonderheit. Das Wasser ist mehr rot als türkisfarben, wahrscheinlich irgendwelche Algen,  aber sehr erholsam nach 6 Stunden Autofahrt. Den Abend auf der romantischen Terrasse unseres an sich wunderschönen Hostels direkt am Strand versauen uns absolut ekelhafte Mücken, die uns auffressen, so dass wir nach kürzester Zeit ins Zimmer flüchten, weil wir – war ja klar – keinen Insektenschutz dabei haben. Morgen fahren wir weiter.

Auf der Autobahn kommen einem fast nur Oldtimer entgegen. Je weiter man von der Hauptstadt entfernt ist, desto älter werden die Autos. Das schaut natürlich super aus, aber meist sind es ja nur noch die Karosserien, die so alt sind. Innen haben die alle irgendwelche Ostblock-Motoren, auch uralt, aber nicht ganz so. Jedenfalls sehr malerisch, das passt ganz gut in das Bild hier: Alles ist irgendwie in den 50er Jahren stehengeblieben. Zeitreise.

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